Pressemitteilung:
Die Gründung eines Startups erfordert so manche, unerwartete Talente. Neben einer guten Idee und deren Umsetzung ist auch eine ordentliche Portion an Überzeugungskraft notwendig. Diese Erfahrung mussten auch die Gründer des Proptech Startups Building Radar, Paul Indinger, Leopold Neuerburg und Raoul Friedrich, machen. „Der Job als Gründer besteht zum großen Teil aus Überzeugen“, findet Paul. „Wenn man nicht selbst den Glauben an das Projekt hat, kann man es völlig vergessen.“
Geburtsstunde: Wie digitalisiert man eine verstaubte Branche ?
Den Glauben an das Projekt hatte von Anfang an vor allem Paul selbst. Er arbeitete als Sales-Berater in der Bauindustrie. Seine Hauptaufgabe war es, nach neuen Bauvorhaben zu recherchieren, um Architekten und Bauleiter möglichst frühzeitig über die eigenen Angebote zu informieren. Doch die manuelle Recherche gestaltete sich aufgrund von veralteten oder nicht verifizierten Daten zeitaufwendig. Er schildert dieses Problem seinem Studienfreund Leopold und gemeinsam überlegen sie, ob es einen intelligenteren, technisch getriebenen Weg gibt, um den Recherchevorgang skalierbarer zu machen. Leopold kommt durch seine Arbeitserfahrung bei Google folgender Gedanke: Warum nicht ein auf künstlicher Intelligenz basierendes Recherche-Tool für die Zulieferer der Baubranche entwickeln, das die Suche nach zukünftigen Bauaufträgen revolutioniert? Die Idee für Building Radar ist geboren. Für die Umsetzung holen sie sich noch Artem Ostankov und Raoul Friedrich, die Leo aus Studienprojekten kennt, als CTO und CPO an Bord. Am 26. Mai 2015 wird Building Radar gegründet und registriert. Ein Jahr später gelingt den Gründern der Durchbruch und die erste Software-Version wird veröffentlicht. Durch die Kombination aus semantischen Suchmethoden mit Data Mining und Machine Learning identifiziert die Lösung vollautomatisch neue Bauprojekte in Echtzeit – eine Lösung, die es in dieser Form noch nicht auf dem Markt gibt.
Die Schattenseiten des Gründer-Daseins
Gründen ist mit dem Bau eines Eigenheims zu vergleichen, es gibt Höhen, aber auch immer wieder Tiefen. Die größte Herausforderung für die Gründer: Die Überzeugungsarbeit – vor Investoren, Kunden und der eigenen Familie. „Die Arbeitszeiten sind nicht nur für uns manchmal hart, auch der Partner und die Familie müssen zurückstecken“, erklärt Paul. Deshalb muss das Startup im Sommer 2016 einen herben Verlust verkraften: Artem entscheidet sich nach der Geburt seines zweiten Kindes, dem turbulenten Gründer-Dasein den Rücken zu kehren. Dieser Schritt verlangt von den drei verbliebenen Gründern ein hohes Maß an Überzeugungsarbeit – dieses Mal vor den Mitarbeitern. „Artem war eine Schlüsselperson für Building Radar. Einen Mentor und ein Vorbild zu verlieren, ist für das Team erstmal ein Dämpfer“, erklärt Leopold. Doch sie meistern die Aufgabe bravourös – durch den Glauben an ihr Projekt und durch ihre Überzeugungskraft.
Seit den einschneidenden Herausforderungen in der Anfangszeit geht es für das Münchner Startup stetig bergauf. Zwölf Monate nach dem Produktlaunch konnte der Umsatz um 540 Prozent gesteigert werden, im September 2019 schloss Building Radar die Series A‑Finanzierungsrunde mit fünf Millionen Euro erfolgreich ab. Und das Team, das voll hinter der Idee des Trios steht, wächst stetig – aktuell besteht Building Radar aus 50 Mitarbeitern. Die Strategie für 2020 hat das Building Radar Team fest im Blick: Das Sales- und Tech-Team soll wachsen. Außerdem arbeitet Building Radar seit Oktober 2019 fokussiert auf die Internationalisierung hin, denn sie sind Teil des Accelerator Programms in den USA. All das, um das Hauptziel zu erreichen: den Annual Recurring Revenue erneut zu verdoppeln – 2019 ist das nämlich bereits gelungen.