Homenergy verschafft Hausbesitzern Zugang zu erneuerbarer Energie

Hallo Hannes, vielen Dank, dass Du Dir die Zeit für ein Interview mit uns nimmst! Bitte stelle uns zu Beginn Dich und Dein Team bei Homenergy kurz vor:

Ich bin Hannes, Mitgründer und Geschäftsführer von Homenergy. Ich war fast zehn Jahre in der Energiebranche tätig, zuletzt bei Daheim Solar. Dort habe ich auch meine späteren Mitgründer Bastian Busl und Alexander Priebe kennen und schätzen gelernt. 2022 haben wir gemeinsam Homenergy gegründet. Heute haben wir vier Standorte in Deutschland und rund 80 Mitarbeiter.

Vielleicht möchtest Du uns Euer Startup, ganz zu Beginn unseres Interviews, kurz vorstellen?

Gerne. Wir haben Homenergy gegründet, um Hausbesitzern Zugang zu erneuerbarer Energie zu verschaffen. Wir beraten unsere Kunden mit Blick auf die energetische Sanierung ihrer Wohnhäuser und versorgen sie mit PV-Modulen, Energiespeichern, Wärmepumpen und Wallboxen. Darüber hinaus können sie mit dem Homenergy Manager ihre Energieflüsse intelligent steuern und sie haben Zugang zu einem dynamischen Stromtarif.

Welches Problem wollt Ihr mit Homenergy lösen?

Uns geht es darum, unsere Kunden kostengünstig und zuverlässig mit nachhaltiger Energie zu versorgen. Sie können Strom und Wärme selbst generieren, durch intelligentes Management Kosten sparen und gleichzeitig etwas zur Dekarbonisierung des Immobiliensektors beitragen ‒ schließlich müssen wir so
schnell wie möglich weg von Öl und Gas. Konkret heißt das, dass wir den Handwerksprozess von der Fachberatung vor Ort über die Planung bis hin zur Montage optimiert haben. Das heisst in der Folge, dass der Kunde keinen langen Wartezeiten hat, schon bei der Beratung ein Angebot erhält und in unserem Kundenportal immer den aktuellen Stand des Projekts einsehen kann. Dazu kommt ein persönlicher Ansprechpartner im Kundenservice, um aufkommende Fragen und Unsicherheiten schnell geklärt zu bekommen.

Wie ist die Idee zu Homenergy entstanden?

Mitte 2022 habe ich als Geschäftsführer von Daheim Solar gesehen, dass der Markt rund um Lösungen für die Energiewende massives Potenzial hat. Das war die Zeit, als sich das ganze Land über Gasspeicher-Füllstände und die Zukunft der Energieversorgung Sorgen gemacht hat. Tatsächlich war ich zeitgleich eh auf der Suche nach einer neuen beruflichen Herausforderung – und habe dann beschlossen, zusammen mit Bastian und Alexander zu gründen und das Thema selbst anzugehen.

Wie würdest Du Deiner Großmutter Homenergy erklären?

Wenn wir den Klimawandel bekämpfen wollen, müssen wir endlich aufhören, fossile Energieträger zu verbrennen. Doch bei der Strom- und Wärmeerzeugung für Immobilien passiert das noch viel zu häufig. Wir ändern das. Wir geben unseren Kunden die Möglichkeit, durch PV-Energie ihren eigenen, sauberen Strom herzustellen. Sie können zudem mit einer Wärmepumpe diesen sauberen Strom zur Wärmeerzeugung nutzen, anstatt Gas oder Öl zu verbrennen sowie ihr Elektroauto zu Hause laden. Damit ermöglichen wir, dass die eigene Immobilie das Klima nicht mehr belastet.

Hat sich Euer Konzept seit dem Start irgendwie verändert?

Das Grundkonzept, saubere Energie für Immobilien zu ermöglichen, war von Anfang an gesetzt. Was sich verändert hat, sind die einzelnen Komponenten unseres Angebots. Diese haben wir nach und nach erweitert. Beispielsweise haben wir anfangs noch keine Wärmepumpe angeboten, jetzt ist sie einer unserer Umsatzbringer. Und natürlich arbeiten wir ständig an der Optimierung von Prozessen, um effizienter zu werden und unseren Kunden den optimalen Service bieten zu können.

Wie funktioniert Euer Geschäftsmodell?

Wir beraten unsere Kunden mit Blick auf die energetische Sanierung ihrer Immobilien. Wir verkaufen und installieren, je nach Bedarf und Kundenwunsch, PV-Module, Energiespeicher, Wärmepumpen und Wallboxen sowie den Homenergy Manager, eine Energiemanagement-Lösung, die Energieflüsse intelligent steuert.

Wie genau hat sich Homenergy seit der Gründung entwickelt?

Wir sind unterm Strich sehr zufrieden. Trotz einer aktuell stürmischen Marktlage, bei der einige Start-ups im Energiebereich leider Insolvenz anmelden mussten oder unter sinkenden Umsätzen leiden, laufen unsere Geschäfte gut. Wir waren mit unserem Geschäftsmodell von Anfang an erfolgreich und konnten schon nach drei Monaten schwarze Zahlen schreiben. Diese finanzielle Stabilität zeichnet uns bis heute aus.

Wie groß ist Euer Startup inzwischen?

Wir haben aktuell 80 Mitarbeiter. Was die Umsatzzahlen angeht, konnten wir im ersten vollen Jahr 2023 nach der Gründung 42 Millionen Umsatz und fast vier Millionen EBITDA erzielen.

Blicke bitte einmal zurück: Was ist in den vergangenen Jahren so richtig schief gegangen?

Grundlegend schief gegangen ist glücklicherweise nichts. Aber klar, auch wir haben den massiven Rückgang der Nachfrage bei Wärmepumpen und PV im letzten Jahr gespürt, auch wenn wir gegen den Trend unsere Zahlen im Wesentlichen halten konnten. Durch die unerwartet negative Marktentwicklung waren leider auch wir gezwungen, Personal abzubauen. Darüber hinaus haben wir sicher auch den Fehler gemacht, unsere Lagerhaltung zu spät stärker zu digitalisieren, um damit unsichtbare Kosten aufzudecken.

Was habt Ihr daraus gelernt?

Wir haben gelernt, uns noch zukunftssicherer aufzustellen, weil externe Faktoren den Markt immer in eine ganz andere Richtung lenken können. Wir sind eh schon sehr solide und resilient aufgestellt, prüfen aber nun unsere strategischen Schritte noch gewissenhafter. Dazu kommt: Wir optimieren unsere Prozesse laufend. Auch wenn es nach einer Business-Plattitüde klingt: Es lohnt sich, sich immer wieder zu hinterfragen.

Und wo habt Ihr bisher alles richtig gemacht?

Ich glaube, dass man nie alles richtig macht bzw. oft im Nachhinein feststellt, dass es doch noch den ein oder anderen Hebel gegeben hätte, Dinge noch stärker zu optimieren. Worauf ich aber tatsächlich stolz bin, ist unser Servicelevel – am Telefon und natürlich vor Ort beim Kunden. Wenn ich hier die Bewertungen anschaue, sehe ich, dass wir da wahnsinnig viel richtig machen. Das ist sicher einer der Hauptgründe, warum wir gerade trotz eines schwierigen Marktumfelds sehr gut dastehen.

Wie ist Euer Startup finanziert?

Wir haben mehrere Seed-Investoren. Dazu zählen unter anderem Christoph Behn von betterventures, Felix Krause von Vireo Ventures, David Balensiefen und Andreas Booke von FundX sowie Mehmet Yilmaz von freeletics.

Was sind Eure Pläne und Ziele für die nächsten 12 Monate?

Das ist schwierig zu beantworten, wenn man sieht, wie volatil der Markt in den letzten Jahren war. Wir werden wahrscheinlich unser Angebot um weitere Produkte erweitern – das könnte zum Beispiel der Bereich Dämmung sein. Und wir werden wahrscheinlich unser Team vergrößern. Es wird in jedem Fall aufregend.

Vielen Dank für das Interview.

Previous post ZAITRUS im Employer Portrait
Next post Hannes Münzinger von Homenergy

2 thoughts on “Homenergy verschafft Hausbesitzern Zugang zu erneuerbarer Energie

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Social profiles

Diese Seite verwendet Cookies, um die Nutzerfreundlichkeit zu verbessern. Mit der weiteren Verwendung stimmen Sie dem zu.