Hallo Alex, vielen Dank, dass Du Dir die Zeit für ein Interview mit uns nimmst! Bitte stelle uns zu Beginn Dich und Dein Team bei Condens kurz vor:
Hallo, mein Name ist Alexander Knoll und ich habe gemeinsam mit meinen Mitgründern Maximilian Hackenschmied und Matej Svejda Condens gegründet. Wir sitzen in München und sind fest in der Startup-Szene rund um LMU, TUM und CDTM verankert.
Vielleicht möchtest Du uns Euer Startup, ganz zu Beginn unseres Interviews, kurz vorstellen ?
Condens ist ein Softwaretool für User Researcher, also Leute, die Nutzerforschung in Form von Interviews, Prototyptests oder Usability-Studien durchführen. Condens hilft die entstandenen Daten systematisch auszuwerten und im Team zu teilen.
Welches Problem wollt Ihr mit Condens lösen ?
Die kundenzentrierte Produktentwicklung bekommt eine immer größere Bedeutung und Unternehmen stellen mehr User Researcher ein. Gleichzeitig müssen diese Word, Excel und PowerPoint umständlich für ihre Zwecke anpassen, um Daten auszuwerten.
Condens ist speziell auf die Bedürfnisse von User Researchern ausgelegt und erlaubt es ihnen qualitative Nutzerdaten – seien es Text, Bilder oder Videos – schneller und einfacher zu analysieren sowie strukturiert abzulegen.
Wie ist die Idee zu Condens entstanden ?
Mein Mitgründer Max war zuvor als UX Designer tätig und stand selbst vor dem Problem mehrere Stunden Videomaterial eines Nutzertests auswerten zu müssen. Dabei war er so frustriert mit den Standardtools, dass wir uns schnell fragten, ob nicht andere auch das Problem haben.
Wie würdest Du Deiner Großmutter Condens erklären ?
Meine Großmutter ist 97 – ich sage immer wir machen etwas mit Computern.
Hat sich Euer Konzept seit dem Start irgendwie verändert ?
Bevor wir mit Condens anfingen, haben wir uns mehrere andere Bereiche und Ideen angeschaut. Darunter Badsanierungen und Konzepte in der Pflege. Es hat also schon etwas gedauert, bis wir den für uns passenden Bereich gefunden haben.
Wie funktioniert Euer Geschäftsmodell ?
Wir haben ein klassisches SaaS Modell bei dem die Kunden monatlich für die Software zahlen. Vor Kurzem haben wir zusätzlich ein projektbasiertes Preismodel für Freelancer eingeführt, die gelegentlich User Research Projekte durchführen.
Wie genau hat sich Condens seit der Gründung entwickelt ?
Die erste Version von Condens – damals in der Beta – kam bei den Nutzern sehr gut an. Das hat uns einen enormen Schub gegeben. Seitdem hat sich das Produkt nochmal stark weiterentwickelt und wird mittlerweile von Kunden auf der ganzen Welt eingesetzt. Dazu zählen Freelancer, Agenturen und Startups bis hin zu Fortune 500 Unternehmen.
Nun aber einmal Butter bei die Fische: Wie groß ist Euer Startup inzwischen ?
Das Team besteht unverändert aus uns drei Gründern und wir holen gelegentlich Freelancer als Unterstützung dazu.
Blicke bitte einmal zurück: Was ist in den vergangenen Jahren so richtig schief gegangen ?
Der Weg zum heutigen Konzept von Condens war nicht so gradlinig und klar wie es von außen scheint. Wir haben uns wie erwähnt mehrere Branchen angeschaut und teilweise sehr detaillierte Recherchen gemacht, um dann nach 2 Monaten festzustellen, dass es nichts für uns ist.
Was habt Ihr daraus gelernt ?
Zum einen kann eine Findungsphase was den richtigen Markt und die Idee angeht am Anfang durchaus dazugehören. Wir haben uns nicht verrückt machen lassen, obwohl der Druck durchaus da war.
Eine zweite Erkenntnis war, dass der sogenannte Founder-Market-Fit auch gegeben sein muss. Das heißt man muss als Gründer eine gewisse Begeisterung für die Branche mitbringen und sich damit identifizieren. Das haben wir zu Beginn unterschätzt.
Und wo habt Ihr bisher alles richtig gemacht ?
Als Basis sehen wir immer das Team und hier ergänzen wir uns sowohl fachlich als auch persönlich super.
Wie ist Euer Startup finanziert ?
Wir haben uns zunächst aus Erspartem finanziert und dann das EXIST Gründerstipendium erhalten.
Was sind Eure Pläne und Ziele für die nächsten 12 Monate ?
Die Produktentwicklung ist und bleibt unser wichtigstes Ziel. Wir haben spannende neue Themen und wollen das Tool so ausbauen, dass es für User Researcher noch nützlicher ist. Darauf liegt unser voller Fokus.
Vielen Dank für das Interview.