Hallo Lukas & Wolf vielen Dank, dass Ihr Euch die Zeit für ein Interview mit uns nehmt! Bitte stelle uns zu Beginn Dich und Dein Team bei Articly kurz vor:
Wolf (Gründer):
Wolf ist ein Allround-Gründer, der mit seiner Vielseitigkeit begeistert. Er hat ARTICLY im Pandemiejahr 2020 ins Leben gerufen und mit viel Herzblut den Weg geebnet, den wir fortan mit einem stets wachsenden Team gehen können.
Seinen Master absolvierte er im Bereich Digital Innovation an der The London School of Economics and Political Science (LSE). Bevor er sich auf sein eigenes Abenteuer einließ, entwickelte Wolf mit PwC vier Jahre lang digitale Geschäftsmodelle und diente der Geschäftsführung als Assistenz.
Schon als Schüler war er ein kreativer Kopf, der eine Schülerzeitung gründete und mit seinen Brüdern eine Sport-Website ins Leben rief. Wolf hat während seines Studiums bereits regelmäßig Artikel geschrieben, die mitunter sogar im Handelsblatt erschienen.
Geboren ist Wolf übrigens in Madrid. Statt für Real, schlägt sein Herz aber schon seit seiner Kindheit für Eintracht Frankfurt.
In München schätzt er die Nähe zu den Alpen besonders. 2012 überquerte Wolf diese sogar auf dem Fahrrad bis an den Gardasee.
Lukas (Mitgründer – Später dazugestoßen)
Lukas behält stets das große Ganze im Blick. Er ist offen, neugierig und analytisch. Schon immer war es sein Traum, unternehmerisch tätig zu werden – und nun ist es soweit!
Bevor er bei Articly als Co-Founder an Bord ging, sammelte Lukas unter Anderem wertvolle Erfahrungen bei Google als Wachstumsstratege. In dieser Rolle unterstützte er über 500 Unternehmen dabei, ihre Unternehmens-Ziele in erfolgreiche digitale Strategien zu übersetzen. Seinen Master-Abschluss machte er an der Rotterdam School of Management, Erasmus University (RSM).
Nun freut sich Lukas darauf, sein Wissen und seine Fähigkeiten bei ARTICLY einzubringen, um gemeinsam mit Mitgründer Wolf Weimer etwas Großartiges zu schaffen.
Übrigens: Lukas ist ein echter Naturfreund! 2016 erfüllte er sich einen Lebenstraum und schwamm 11km quer durch den Bodensee. Er liebt es, in der Natur zu sein und einige Articly-Meetings haben sogar beim (Schneeschuh)-Wandern stattgefunden.
Auch die Zukunft von Audio hat es Lukas angetan: Hörartikel und Podcasts sind für ihn nicht mehr wegzudenken.
Vielleicht möchtest Du uns Euer Startups, ganz zu Beginn unseres Interviews, kurz vorstellen ?
Gerne! Unser Startup Articly ist ein innovativer Service, der es Menschen ermöglicht, qualitativ hochwertige Zeitungsartikel auf eine neue Art und Weise zu konsumieren. Ihr kennt das Start-Up vielleicht schon aus der “Höhle der Löwen”.
Wir nehmen ausgewählte Artikel von über 30 großen Medienpartnern und verwandeln sie in Hörbuchqualität. So können unsere Nutzer hochwertigen Journalismus genießen, egal ob beim Sport, beim Kochen oder auf dem Weg zur Arbeit.
Welches Problem wollt Ihr mit Articly lösen?
Articly löst das Problem der Informationsüberflutung und des Zeitmangels in unserer heutigen, schnelllebigen Welt. Wir ermöglichen es den Menschen, sich zu informieren und zu lernen, ohne zusätzliche Zeit für das Lesen einplanen zu müssen. Mit unseren vertonten Artikeln können sie auf dem Laufenden bleiben, während sie andere Aufgaben erledigen. Und für viele lösen wir eines der größten Probleme des Alltags – und zwar für Menschen, die nicht lesen können.
Viele Blinde und Sehbehinderte nutzen Articly und freuen sich über echte Stimmen und große Auswahl anstatt von holprigen künstlichen Stimmen und nicht findbaren “Vorlese” Buttons.
Wie ist die Idee zu Articly entstanden ?
Die Gründungsidee kommt klassisch aus dem eigenen Nutzer-Erlebnis. Ich (Wolf) habe selbst seit Jahren Hörbücher gehört und mich gefragt, wie es sein kann, dass man Zeitungen nicht hören kann.
Man kann ja sonst alles streamen – Musik, Serien, Sport, aber keine Artikel. Irgendwann hat mich die Idee nicht mehr losgelassen und ich musste es starten.
Wie würdest Du Deiner Großmutter Articly erklären ?
Stell dir vor, du könntest deine Lieblingszeitung hören, anstatt sie zu lesen. Du könntest die neuesten Nachrichten hören, während du kochst, im Garten arbeitest oder einfach nur entspannst. Das ist Articly – wir machen deine Zeitung zu einem Hörerlebnis.
Hat sich Euer Konzept seit dem Start irgendwie verändert ?
Unser Kernkonzept, qualitativ hochwertige Zeitungsartikel in Hörformate zu verwandeln, ist gleich geblieben. Aber natürlich haben wir uns weiterentwickelt und verbessert, basierend auf dem Feedback unserer Nutzer und den sich verändernden Anforderungen des Marktes.
Aber wir bekommen immer mehr Anfragen, ob wir mit unseren Sprecher*Innen nicht auch andere Bereiche des Lebens vertonen können. Und außerdem behalten wir die Entwicklungen von künstlicher Intelligenz im Auge, die sich natürlich auch auf unseren Bereich auswirkt.
Wie funktioniert Euer Geschäftsmodell ?
Articly funktioniert nach dem Abonnement-Modell. Nutzer zahlen eine monatliche oder jährliche Gebühr für uneingeschränkten Zugang zu unserer Bibliothek von vertonten Artikeln. Zudem haben wir Partnerschaften mit großen Medienhäusern, um deren Inhalte in unsere Plattform zu integrieren.
Wie genau hat sich Articly seit der Gründung entwickelt ?
Seit unserer Gründung haben wir uns stetig weiterentwickelt. Wir haben unsere Bibliothek von vertonten Artikeln erweitert, mehr Medienpartner gewonnen und unsere Nutzerbasis vergrößert. Zudem haben wir an unserer Technologie und unserem Service gearbeitet, um unseren Nutzern die bestmögliche Erfahrung zu bieten. Mit dem Auftritt in der „Höhle der Löwen“ hat unsere Bekanntheit und Akzeptanz einen weiteren Schub bekommen.
Wie groß ist Euer Startup inzwischen ?
Die Höhle der Löwen hat uns noch mal einen großen Schub nach Vorne gebracht. Wir haben mittlerweile 5-Stellige Nutzerzahlen und konnten schon eine Partnerschaft mit der Deutschen Bahn sichern – das sind tolle Entwicklungen und es kommen täglich neue spannende Entwicklungen dazu. Im Kernteam sind wir noch zu Dritt, aber mit über 50 freien Mitarbeitern (Sprecher*innen, Entwicker*innen,..) haben wir ein großes Team, dass sich mit Articly beschäftigt!
Blicke bitte einmal zurück: Was ist in den vergangenen Jahren so richtig schief gegangen ?
In den ersten Monaten hieß das Unternehmen noch Audicle (Kofferwort aus Audio und Article). Doch dann drohte Amazon wegen seiner Hörbuch-Tocher Audible unser Startup zu verklagen. Im ersten Moment ein großer Schock, auf jeden Fall auch nervig und mit einigen Kosten verbunden, aber später auch eine große Ehre von einem der größten Unternehmen der Welt in einem offiziellen Schreiben als “Wettbewerber” bezeichnet zu werden.
Was habt Ihr daraus gelernt ?
Den Firmennamen nicht ganz so riskant auswählen.
Und wo habt Ihr bisher alles richtig gemacht ?
Besonders Stolz sind wir darauf, dass wir die Kommunikation rund um die Höhle der Löwen über alle Kanäle akribisch geplant haben. Wir wussten ja schon einige Zeit vorher bescheid und konnten einen Plan erstellen, den wir dann sehr gut ausgeführt haben, um das Maximum rauszuholen.
Wie ist Euer Startup finanziert ?
Wir sind gefördert vom Media Lab Bayern und von Carsten Maschmeyer. Zusammen mit eigenem Kapital wurde bisher etwa 200.000€ in Articly investiert.
Was sind Eure Pläne und Ziele für die nächsten 12 Monate ?
In den nächsten 12 Monaten haben wir ehrgeizige Pläne für Articly. Erstens planen wir, unser Angebot an vertonten Artikeln erheblich zu erweitern. Dabei wollen wir die Vielfalt unserer Inhalte verbessern, indem wir mit noch mehr Medienpartnern zusammenarbeiten, auch international.
Zweitens wollen wir unsere Technologie weiterentwickeln. Unser Ziel ist es, den Hörkomfort und die Benutzerfreundlichkeit unserer App zu verbessern, um das Hörerlebnis unserer Nutzer noch angenehmer zu gestalten.
Wir planen auch unser Team zu vergrößern. Wir sind stets auf der Suche nach talentierten Menschen, die unsere Leidenschaft für Qualitätsjournalismus teilen und uns dabei helfen können, Articly zu verbessern und weiter zu wachsen. Wir haben zahlreiche offene Positionen in verschiedenen Bereichen – von der Technologieentwicklung über das Content-Management bis hin zum Marketing.
Darüber hinaus schließen wir auch eine weitere Finanzierungsrunde nicht aus. Wir haben bereits bewiesen, dass unser Konzept funktioniert und dass es eine hohe Nachfrage nach unserem Service gibt. Aber um unsere ehrgeizigen Pläne zu verwirklichen, könnten wir zusätzliche Investitionen benötigen. Wir sind offen für Gespräche mit potenziellen Investoren, die an unserer Vision glauben und uns auf unserem Weg unterstützen möchten.
Vielen Dank für das Interview.
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