Hallo Alex, vielen Dank, dass Du Dir die Zeit für ein Interview mit uns nimmst! Bitte stelle uns zu Beginn Dich und Dein Team bei bygora kurz vor:
Unser Team besteht derzeit aus 4 Mitgliedern und einigen internationalen Freelancern.
- Michael Koid ist der CEO und Gründer von bygora und ist überwiegend für Organisation und Personal verantwortlich
- Alexander Führen leitet die technische Umsetzung der B2B Plattform und ist maßgeblich daran beteiligt die strategische Ausrichtung von bygora mit Michael Koid zu planen. Zudem repräsentiert er bygora nach außen, tritt als Speaker international auf und knüpft wichtige Kundenkontakte und Partnerschaften.
- Sophie Gasteiger ist als Executive Project Manager für interne Projektarbeit zuständig und prüft im Business Development potenzielle zukünftige Geschäftsfelder für bygora. Zudem optimiert sie interne Prozesse durch Digitalisierung.
- Davide Randazzo ist als Senior Global Sales Strategist für Online Auftritt, Google Ranking und Sales verantwortlich. Er führt Kundengespräche und macht die Content Planung zur Stärkung unserer Rankings im digitalen Bereich.
Vielleicht möchtest Du uns Euer Startup, ganz zu Beginn unseres Interviews, kurz vorstellen ? Welches Problem wollt Ihr mit bygora lösen ?
bygora ist die erste digitale B2B Plattform, die auf den internationalen Handel der nächsten Generation von Proteinen spezialisiert ist. Die Plattform besteht aus einer Industry News Seite und einer Trading Software, welche den komplexen internationalen B2B Handel abwickeln kann. bygora bringt volle Digitalisierung ins B2B Umfeld und unterstützt ausschließlich den Handel von nachhaltigen Produkten.
Die Hersteller von nachhaltigen und neuartigen Proteinen, wie von Insekten-, Einzeller- und Algenproteinen, haben oft Probleme mit der Finanzierung, es sei denn, sie können Investoren einen Verkaufsnachweis vorlegen. Das führt dazu, dass viele in langfristigen Verträgen feststecken und völlig abhängig von einigen wenigen Kunden sind. Zudem müssen sie erst den komplexen analogen Handelsprozess von Proteinen lernen.
Der bygora-Marktplatz ist die einzige Möglichkeit für diese Proteinhersteller, die volle Kontrolle über ihr Geschäft zu behalten und gleichzeitig die größtmögliche Reichweite zu erhalten. Sie müssen nicht mehr beweisen, dass der Markt existiert – sie können ihm einfach beitreten und vom weltweit größten Käufernetzwerk von nachhaltigen Proteinen profitieren. Für die Käuferseite von neuartigen Proteinen bietet bygora die Möglichkeit, einen Handel komplett digitalisiert abzuwickeln und Preis und Qualität von vielen Lieferanten zu vergleichen. Diese Käuferseite sind vor allem Futtermittel-, Pet Food Unternehmen und Aquafarms.
Wenn man bedenkt, wie analog der globale Handel von Proteinen heute abläuft und, dass es weltweit keinen richtigen Vertriebskanal für neuartige Proteine gibt, ist unser Geschäft eine disruptive Innovation, die die gesamte Branche unterstützt und voranbringt. Unternehmen können endlich frei von Abhängigkeiten arbeiten und der Kauf und Verkauf von neuartigen Proteinen und anderen nachhaltigen Produkten kann digitalisiert und effizient ablaufen. Relevante Brancheninformationen werden für jeden zugänglich sein und es werden Branchendaten in Echtzeit generiert. Das wiederum unterstützt die Fähigkeit der Industrie, Investoren zu überzeugen, den Bedarf zu prognostizieren und die Produktion entsprechend zu optimieren.
Wie würdest Du Deiner Großmutter bygora erklären ?
bygora ist ein komplett digitalisierter Marktplatz über welchen Unternehmen aus allen Teilen der Welt nachhaltige und neuartige Proteine kaufen und verkaufen können. Beispiele für solche Proteine sind Insektenproteine, Algenproteine, Einzeller Proteine und viele mehr.
Hat sich Euer Konzept seit dem Start irgendwie verändert ?
Das große Ziel, die Branche der nachhaltigen Proteine durch unseren digitalen Marktplatz zu unterstützen, ist nach wie vor unsere Priorität. Wir haben allerdings aus Gesprächen mit über 50 angemeldeten Firmenkunden und web Tracking viel Feedback bekommen und gelernt, wie wichtig es für diese Firmen ist, Zugriff zu Branchen News und Daten zu bekommen – insbesondere, weil die Branche bisher so intransparent ist. Daher haben wir uns darauf fokussiert, unsere Industry News Seite sogar noch vor dem Marktplatz auf den Markt zu bringen.
Wie funktioniert Euer Geschäftsmodell ?
Wir haben sozusagen zwei Geschäftsmodelle.
Unser Hauptgeschäftsmodell ist der bygora B2B Marktplatz, welcher allen Unternehmen in dieser Branche Zugang zu einem weltweiten Verkäufer- und Käufernetzwerk bietet. Einnahmen generieren wir hauptsächlich durch Transaktionsgebühren bei erfolgreichen Handelsgeschäften.
Unser zweites Geschäftsmodell ist die bygora News Plattform. Um die Branche möglichst gut zu unterstützen, bieten wir Firmen weltweit freien Zugang. Einnahmen werden durch den Verkauf von Werbeflächen und Industriereporten generiert.
Wie genau hat sich bygora seit der Gründung entwickelt ?
Wir haben denke ich mal jede normale Start-Up Phase durchlaufen von anfänglicher Euphorie bis hin zu Tiefpunkten, an denen wir gemerkt haben wie schwer manche Dinge im globalen B2B Handel technisch umzusetzen sind. Insbesondere in den letzten Monaten hat aber das Team gezeigt, dass wir alle Probleme in Zusammenarbeit gelöst bekommen und jetzt sind wir gerade dabei, einen Teil unserer Plattform nach dem anderen zu launchen.
Medial bekommen wir auch immer mehr Aufmerksamkeit in der Branche und besonders freuen wir uns über das Feedback unserer Kunden, da wir endlich sehen, dass wir wirklich der Branche helfen können zu wachsen. Inzwischen haben wir auch in Google eine absolut dominante Position in unserer Branche eingenommen, was für unsere weitere Entwicklung als Unternehmen ein strategisch wichtiger Meilenstein ist, den wir da erreicht haben.
Blicke bitte einmal zurück: Was ist in den vergangenen Jahren so richtig schief gegangen ?
In unserer Entwicklung verfolgen wir den aus dem Silicon Valley bekannten Ansatz „fail fast“. Dass also etwas schief geht, sehen wir als Erfolg an, da wir so schnell herausfinden, mit welchen Ansätzen wir uns wirklich langfristig beschäftigen sollten. Besonders im technischen Neuland muss man manchmal 42 Ansätze probiert haben, bevor man den Einen findet, der funktioniert. Je schneller wir also herausfinden, welche Ansätze nicht funktionieren, desto schneller finden wir auch den richtigen.
Was habt Ihr daraus gelernt ?
Was wir alle gelernt haben, ist dass wir vor Allem unsere fehlgeschlagenen Ansätze mit dem Team besprechen. So lernt das ganze Team mit und muss die Fehler beim nächsten Mal nicht auch noch machen. Außerdem arbeiten wir inzwischen agil und können so unsere Arbeit immer wieder flexibel an die Gegebenheiten anpassen.
Und wo habt Ihr bisher alles richtig gemacht ?
Wir haben schon bei unserer Gründung in unsere Strategie verankert, dass wir die Google Rankings unserer Branche dominieren müssen. Der Grund ist vor allem, dass die meisten unserer Kunden nicht gefunden werden können, da viele Projekte noch hinter verschlossenen Türen stattfinden. Da wir also einen Teil unseres Zielmarktes nicht aktiv finden können, ist es essenziell, dass unsere Kunden uns finden. Monatelange gezielte Arbeit hat sich inzwischen ausgezahlt und wir sind weltweit auf Platz 1 mit über 30 Begriffen und es kommen ständig neue dazu.
Was sich auch sehr gut entwickelt hat ist unsere Unternehmenskultur. Wir arbeiten unglaublich gerne zusammen und begeistern uns gegenseitig von neuen Lösungsansätzen und Digitalisierungsmöglichkeiten. Auch feiern wir kleine Erfolge und Meilensteine eines jeden Mitarbeiters als Team, wodurch jeder noch mehr Lust bekommt sein Bestes zu geben.
Was sind Eure Pläne und Ziele für die nächsten 12 Monate ?
Mitte August werden wir unsere News Plattform veröffentlich. Dort finden Nutzer weltweite News zu den innovativsten Entwicklungen im Food und Feed Bereich. Unsere Nutzer haben dann Zugang zu Informationen in Themenbereiche, wie beispielsweise Insektenprotein, Algenprotein, Einzeller Protein, aber auch Themen wie Laborfleisch. Die News Plattform stellen wir der Branche komplett kostenfrei zur Verfügung, da wir alle Unternehmen unterstützen wollen, die globale Nahrungsketten nachhaltiger machen wollen.
Im September wird dann unser Marktplatz gelauncht. Dieser ermöglicht es den 58 bereits vorregistrieren Kunden untereinander zu handeln. Mittels der Erfahrungen, die wie dadurch sammeln, wird Ende des Jahres dann unser Marktplatz vollständig öffentlich an den Markt gehen. Dieser beinhaltet dann weitere Features und wir erwarten noch einige Änderungen. Wir arbeiten schon jetzt sehr eng mit unseren Kunden zusammen und arbeiten Feedback direkt in unsere Entwicklung mit ein.
Nächstes Jahr werden wir dann gemeinsam mit Partnern vollständig digitales Dokumentenmanagement sowie ein Logistik- und Containerbuchungssystem zum Marktplatz hinzufügen. Unser Ziel ist und bleibt die vollständige Digitalisierung des internationalen B2B Handels und wir sind zuversichtlich, dass wir dort innerhalb der nächsten Jahre hinkommen können.
Vielen Dank für das Interview.