Hallo Michaela, vielen Dank, dass Du Dir die Zeit für ein Interview mit uns nimmst ! Bitte stelle uns zu Beginn Dich und Dein Team bei das boep kurz vor:
Sehr gerne! Mein Name ist Michaela Hegemann, ich bin Ärztin und Mutter von zwei Töchtern und habe 2015 in München, zusammen mit meinem Bruder Tilman Kreuder, „das boep“ gegründet.
Vielleicht möchtest Du uns Euer Startups, ganz zu Beginn unseres Interviews, kurz vorstellen ?
Das boep ist die Kurzform für babyoelprojekt. Wir bieten natürliche Pflegeprodukte für Babys, Kinder und Erwachsene an. Das heißt die ganze Familie ist von Kopf bis Fuß mit unseren angenehm duftenden Produkten versorgt. Die gesamte Serie wurde nach den strengen Richtlinien für Naturkosmetik entwickelt, ist vegan, dermatologisch getestet und wird in Deutschland und Österreich hergestellt.
Welches Problem wollt Ihr mit dem boep lösen ?
Als ich mit meiner ersten Tochter schwanger war, habe ich keine Pflege gefunden, die mich hinsichtlich Inhaltsstoffen und Duft 100% überzeugen konnte. Also entwickelte ich kurzerhand meine eigenen Produkte, mit einem angenehmen Duft und natürlichen, unbedenklichen Inhaltsstoffen.
Wie ist die Idee zum boep entstanden ?
Gegründet haben wir im Juni vor 5 Jahren in München, meine Tochter war da gerade 1 Jahr alt. Die ersten Produkte habe ich in Zusammenarbeit mit einem renommierten Naturkosmetikhersteller aus dem Allgäu entwickelt. Sie waren ursprünglich für meinen eigenen Bedarf und den erweiterten Freundeskreis gedacht. Ich merkte allerdings schnell, dass das Feedback zu den Produkten besonders gut war, also baute ich einen eigenen Onlineshop und begann sie zu verkaufen.
Wie würdest Du Deiner Großmutter das boep erklären ?
Ich habe ihr einfach ein Produkt unter die Nase gehalten und die Vorteile erläutert: Ihr Urenkelkind riecht weder wie ein Kräutertee, noch wird es mit bedenklichen synthetischen Inhaltsstoffen zugeschmiert. Es hat sie scheinbar überzeugt: Auch sie benutzt die Produkte mittlerweile für sich.
Hat sich Euer Konzept seit dem Start irgendwie verändert ?
Unser grundlegendes Konzept hat sich seit dem Start nicht verändert, wir stellen nach wie vor zertifizierte Naturkosmetik her. Allerdings haben wir über die Zeit unsere Produktpalette erweitert. Neben Babyprodukten, stellen wir nun auch Produkte für Kleinkinder, Kinder und Mamas her. Also kann sich quasi die ganze Familie bei uns eindecken.
Wie funktioniert Euer Geschäftsmodell ?
Angefangen haben wir mit einem kleinen Online-Shop, den ich damals selbst zusammengebaut habe. Nach und nach wurde der Einzelhandel auf unsere Produkte aufmerksam. Inzwischen verkaufen wir unsere Produkte in Deutschland, Österreich und der Schweiz bei großen Einzelhandelspartnern und verfügen so über einen guten online sowie offline Vertrieb.
Wie genau hat sich das boep seit der Gründung entwickelt ?
Wir haben unsere Produktpalette erweitert, Mitarbeiter eingestellt, den Firmensitz verändert, viele Messen besucht und große Partner für uns gewonnen. Ihr seht, uns war nicht langweilig.
Nun aber einmal Butter bei die Fische: Wie groß ist Euer Startup inzwischen ?
Wir haben inzwischen 7 Mitarbeiter und einige starke Handelspartner, wie dm-Drogeriemarkt in Deutschland und Österreich und Migros in der Schweiz, an unserer Seite. Wir haben bis heute über 500.000 Produkte verkauft.
Blicke bitte einmal zurück: Was ist in den vergangenen Jahren so richtig schief gegangen ?
Tatsächlich gibt es nicht viel, was richtig schief gegangen ist – glücklicherweise! Natürlich waren die letzten 4 Jahre nicht immer reibungslos und es gab immer wieder Hürden, die wir nehmen mussten. Aber für die meisten Herausforderungen bin ich sehr dankbar, denn daraus konnten wir einige Erkenntnisse ziehen und uns weiterentwickeln.
Was habt Ihr daraus gelernt ?
Ich denke es ist unheimlich wichtig auch mal einen Fehler zu machen, denn daraus kann man nur lernen und ihn hoffentlich nicht ein zweites Mal machen.
Und wo habt Ihr bisher alles richtig gemacht ?
Da es uns seit fast 5 Jahren am Markt gibt, glaube ich, dass wir einige Dinge richtig gemacht haben. Sicherlich waren es auch glückliche Zufälle oder Begegnungen, die uns immer mal wieder weitergeholfen haben. Aber unsere Produkte überzeugen einfach, das hilft sehr.
Wie ist Euer Startup finanziert ?
Unser Start-up ist bis auf zwei Investments aus dem Family & Friends-Kreis eigenfinanziert. Das Positive daran ist, dass wir unsere eigenen Entscheidungen treffen können, ohne große Rücksprachen zu halten. So sind auch spontane Entscheidungen möglich, das hat uns sehr zugesagt.
Was sind Eure Pläne und Ziele für die nächsten 12 Monate ?
Ich freue mich neue Produkte auf den Markt zu bringen, unsere Partnerschaften auszubauen und insgesamt auch in 2021 weiter zu wachsen. Wir haben noch viel vor, aber Corona hat gezeigt, dass Pläne sich schnell ändern – also lasse ich jetzt alles etwas mehr auf mich zukommen.
Vielen Dank für das Interview.
Sehr gerne, vielen Dank Euch!