Hallo Matthias, vielen Dank, dass Du Dir die Zeit für ein Interview mit uns nimmst ! Bitte stelle uns zu Beginn Dich und Dein Team bei Emwee kurz vor:
Hallo Manuel, vielen Dank für die Einladung. Ich bin Matthias, Gründer und Geschäftsführer der Emwee GmbH.
Vielleicht möchtest Du uns Dein Startup, ganz zu Beginn unseres Interviews, kurz vorstellen ?
Gerne. Bei Emwee kann sich der Kunde sein Traumrad aus Carbon individuell zusammenstellen lassen. Egal, ob Triathlon, Rennrad oder Mountainbike, es gibt aus diesen Bereichen verschiedene Modelle, die als Grundlage für ein Komplettrad dienen. Im Gespräch werden die Wünsche des Kunden in ein Komplettrad umgewandelt.
Welches Problem willst Du mit Emwee lösen ?
In einem klassischen Radgeschäft findet man nur Räder von der Stange. D.h., möchte man ein Rad kaufen, muss man es so mitnehmen, wie es dort steht. Kleinere Änderungen wie andere Mäntel oder ein bequemerer Sattel sind oft möglich, aber das war es dann auch schon. Oft muss man bei der Ausstattung der Kompletträder Kompromisse eingehen. Bei Emwee bildet der Rahmen die Grundlage, auf der ich im wahrsten Sinne des Wortes aufbaue. Letztlich kann ich bis hin zur kleinsten Schraube alle Teile für ein Komplettrad festlegen oder auch Teile weglassen, wenn der Kunde z.B. noch einen Laufradsatz zu Hause hat, den er an seinem neuen Emwee weiterbenutzen möchte. Der Kunde bekommt somit genau das Rad, für das er den Betrag X ausgeben möchte. Mit einer individuellen Lackierung runde ich das Konzept „individuelle Carbonräder“ ab.
Wie ist die Idee zu Emwee entstanden ?
Bis vor ein paar Jahren war ich selbst noch Triathlet. Triathleten sind in der Regel Material-Junkies. Bei der Ausrüstung muss alles stimmen und passen, damit man sich voll auf das Training und den Wettkampf konzentrieren kann. Bei meinen Suchen nach Rädern hat mir bei den Stangenrädern für das Geld, das ich ausgeben sollte, meist irgendetwas nicht gepasst. Also habe ich angefangen, meine Räder komplett selbst aufzubauen. Nach einiger Zeit ist die Idee entstanden, dies geschäftlich aufzuziehen.
Hat sich Dein Konzept seit dem Start irgendwie verändert ?
Am Anfang gab es bei jedem Modell ein festgelegtes farbliches Design, bis die ersten Kunden nach einer individuellen Lackierung gefragt haben. Jetzt kann ich diese bei fast jedem Modell anbieten und es ist immer wieder schön zu sehen, welche Ideen die Kunden haben. Vom Grundkonzept hat sich jedoch nicht viel geändert, aber es wird ständig geprüft, wie Emwee sein Angebot und seinen Service verbessern kann.
Wie funktioniert das Geschäftsmodell ?
Emwee ist ein reiner Onlinehandel. Man kann aber auch vor Ort fertig aufgebaute Räder besichtigen und probefahren.
Wie genau hat sich Emwee seit der Gründung entwickelt ?
Ich betreibe Emwee momentan noch nebenberuflich, was einen Spagat zwischen Hauptberuf, Familie und Emwee bedeutet. Das Zeitmanagement ist jedoch besser geworden.
Blicke bitte einmal zurück: Was ist in den vergangenen Jahren so richtig schief gegangen ?
Als Einzelkämpfer habe ich auf einzelnen Gebieten das ein oder andere Mal Lehrgeld bezahlt, das war teilweise nicht so schön. Ich meine hier bürokratische Abläufe oder Gesetze und Vorschriften, die eingehalten werden müssen und sich häufig ändern.
Was hast Du daraus gelernt ?
Nicht immer alles allein machen zu müssen und auch zu können. Es gibt viele Stellen/Behörden, die sich auf die diversen Fachbereiche spezialisiert haben und unterstützen und helfen. So kann ich mich auf das Wesentliche konzentrieren.
Und wo hast Du bisher alles richtig gemacht ?
Es ist nicht einfach gegen die großen etablierten Marken anzukommen, aber ich bediene eine Nische und die Rückmeldungen meiner Kunden zeigen mir, dass das Konzept von Emwee stimmt.
Was sind deine Pläne und Ziele für die nächsten 12 Monate ?
Emwee hauptberuflich zu betreiben und die Ideen, die noch in der Schublade liegen, mit Hilfe von Investoren umzusetzen.
Vielen Dank für das Interview.